Ich habe das hier gelesen und mich gefreut:
„A majority of people in the United States don’t enjoy their work. Knowing this, how could we assume a job represents a person or their interests?“
Chris Marchie auf Medium
Das ist ein interessanter Gedanke, den Chris Marchie in seinem Beitrag „The Worst Question We Use To Get To Know Someone“ aufmacht und der mich seit Jahren umtreibt:
„Lange nicht gesehen. Was machst Du so?“ … „Ach, …“
Es ist ist dank Hashtags wie #tgif und auch ansonsten wochentagsfeindlicher Postings eindeutig zu erkennen, dass viele Menschen die Woche über in ihren Jobs lediglich ausharren, mit dem Blick auf die Möhre „Wochenende“.
Ich frage mich dann gelegentlich: was können die Tage von Montag bis Freitag für fiese Chefs, undankbare Aufgaben und abgestandenen Kaffee? Müssen wir wirklich 5/7 unseres Lebens mit etwas verbringen, dass wir so sehr ablehnen? Oder hilft es vielleicht für den Anfang, die Perspektive zu wechseln?
Danke, Schicksal!
Zugegeben: Nicht jeder kann aus seiner Leidenschaft einen Beruf machen und wir Kreativen sind da vielleicht wirklich privilegiert, weil die Grenze vom Hobby zu einem gut bezahlten Job fließend ist.
Und auch ich schätze, neben der täglichen Freude an meiner Arbeit, das Wochenende als Zeitraum jenseits des beruflichen Schaffens. Als Zeit, wenn alle frei haben. Raum ist, für andere Dinge. Von Ausflügen bis Freunde treffen bis nichts tun. Es gibt jeden Grund, sich auf das Wochenende zu freuen.
Aber sollte nicht jeder Tag ein guter Tag sein?
Was ist mit den Menschen, die ganz klar eine Kante ziehen können zwischen ihrem Broterwerb und ihren Hobbies, Leidenschaften und Side-Hustles?
Um auf den Beitrag von Chris Marchie zurückzukommen: Was hat diese Gesellschaft mit uns getan, dass wir auf die Frage:
Und? Was machst Du so?
immer mit
Ach, [Irgendeine Arbeit] …
antworten.
Ganz gleich, wie sehr wir [Irgendeine Arbeit] eigentlich gar nicht gerne tun. Niemand würde, wenn sie oder er vor die Tür geht, eine Hose anziehen, die ihr oder ihm nicht gefällt. Sondern immer die Lieblingsbuchse. Warum also antworten wir nie mit:
Yeah, [meine große Leidenschaft, die mich strahlen lässt!!!]
(Ich bin an dieser Stelle nicht ganz glücklich mit dem Begriff „Leidenschaft“. Aber es ist die beste Übersetzung für das „Passion“ aus dem originalen Artikel. Wenn wer eine Idee für ein passendes Synonym hat, dass nicht so raumgreifend ist: Gerne in die Kommentare.)
Zurück in den Text: Vielleicht ist der Ansatz von Chris Marchie richtig, und man trickst sein Gegenüber bereits mit der Frage aus; indem man sie so stellt:
Hey, was ist deine große Leidenschaft?
Shine on, you crazy diamond!
Vielleicht hilft man seinem Gegenüber damit, ein wenig mehr zu strahlen. Wenn sie oder er da steht. In dieser großartigen Hose. Inmitten des Sonnenscheins.
Und vergessen machen, dass ja erst Dienstag ist.
Photo by Warren Wong on Unsplash
Der Beitrag Ist das noch #tgif oder schon „Wochentagismus“? erschien zuerst auf Markus Freise | Internet . Illustration . Design . Poetry-Slam | Bielefeld.